Shared Mobility umdenken

Shared Mobility

Da Tapkey mobile Zutrittskontrolle für Lösungsanbieter aus verschiedenen Branchen anbietet, ist es für uns wichtig, über die aktuellen Entwicklungen in den jeweiligen Bereichen informiert zu sein. So auch über die Shared Mobility Industrie. Daher haben wir Venkatesh Gopal, Partnerships & Business Development bei movmi eingeladen, um mit uns über die Herausforderungen und Chancen von Shared Mobility zu sprechen. Entdecke interessante Einblicke in diesem Interview und erfahre, welche Parallelen Mobility as a Service zu Access as a Service hat.

1. Home Office, Fernunterricht oder digitale Lieferservices. Die Pandemie hat die Akzeptanz digitaler Angebote erheblich beschleunigt. Inwieweit gilt dies auch für Shared Mobility?

Das überrascht mich nicht. Die Distanzregelungen und das Remote Arbeiten haben uns dazu gebracht, Dinge zu betrachten, die wir sonst ignoriert haben. Auch der Bereich Shared Mobility ist in den letzten Jahren stark gewachsen, bis der durch die Pandemie verursachte Lockdown die Städte traf. Das Shared Mobility Ökosystem erstreckt sich von Mikromobilität über Carsharing bis hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie für viele andere Unternehmen stand auch dieses Geschäftsfeld vor einer ungewissen Zukunft. Carsharing verzeichnete in vielen Städten einen Rückgang von mehr als 50% und Mikro-Mobilitätsdienste mussten bestimmte Märkte „vorübergehend“ verlassen. Wir sehen, dass neue Trends aufgegriffen werden. 

Carsharing und Mikromobilität fanden bei Langzeitmietern großen Anklang. Die User fühlten sich wohl, weil die Fahrzeuge digital zugänglich waren und die Betreiber wöchentlich bzw. monatliche Abonnementpakete einführten. Die Anbieter informierten die User über die Desinfektion der Fahrzeuge, was zu einer Standarderwartung geworden ist. Die Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel weltweit haben digitale Lösungen eingeführt, um das Fahrverhalten wiederzubeleben und gleichzeitig das gemeinsame Reisen sicherer zu machen. Disruption waren vor allem in den letzten 12 Monaten ein alltäglicher Begriff in Shared Mobility, und die Digitalisierung war das Stichwort dazu.

2. Was sind deiner Meinung nach die drei wichtigsten Shared Mobility Trends im Jahr 2021? 

a. Abonnements

Wenn wir über die Nutzung im Bereich Shared Mobility sprechen, unterscheiden wir im Wesentlichen die Anzahl der Stunden an einem Tag, an dem das Fahrzeug gemietet wird und die Gesamtstunden, die das Fahrzeug zur Verfügung steht (aktiv). Da das tägliche Pendeln nicht mehr erforderlich war, war es nicht so attraktiv, Fahrzeuge nach Nutzung zu mieten. User bevorzugten es, ein bestimmtes Fahrzeug länger für sich zu behalten (auf diese Weise muss das fahrzeug nicht so häufig desinfiziert werden). Langzeitmieten und Abonnements bieten eine gute Balance. Garantierte Verfügbarkeit im Vergleich zu langwierigen Engagement, das mit dem Eigentum einhergeht. Beginnend mit dem Carsharing nahmen Abos auch im Bereich Scootersharing und Mopedsharing schnell Fahrt auf. 

b. Digitales Ticketing 

Viele öffentliche Verkehrsbetriebe stellten schnell fest, dass sie die digitalen Trends verpasst hatten. Das mobile kontaktlose Ticketing hat im vergangenen Jahr eine enorme Verbreitung gefunden. Dank der zunehmenden Beliebtheit von MaaS, bei Transitdiensten und anderen Mobilitätslösungen, die über eine einzige Smartphone-App zugänglich sind, hat das digitale Ticketing nicht nur zu Integrationen, sondern auch als eigenständige Lösung beigetragen. Die größte Hürde bleiben digitale Zahlungsoptionen, die zunehmend durch alternative Optionen zum Laden von Bargeld überwunden wurden.

c. Integration oder Zusammenführung von Geschäftsmodellen

Wir haben gesehen, dass viele Geschäftsmodelle weltweit mit Shared Mobility-Diensten zusammengeführt wurden. Ein Beispiel: Lieferung von Lebensmitteln. Die UberEats, Deliveroos und Doordashes der Welt haben Allianzen mit Micromobility-Anbietern geschlossen, um den Zustellern ermäßigte Fahrten anzubieten. Bikesharing-Anbieter integrieren sich über MaaS-Piloten in öffentliche Verkehrsbetriebe. On-Demand-Mikrotransit-Lösungen waren die Lebensader für ländliche und städtische Gebiete, in denen ein Transit nicht möglich war, um Dienste zu erreichen oder fortzusetzen. Herkömmliche Autovermietungen und Autohäuser setzen jetzt digitale Lösungen ein, um ihren Kunden auch kontaktlose Vermietungs- und Abonnementdienste anzubieten. Dies wird in allen Märkten immer beliebter.

3. Wenn ein neuer Shared Mobility-Dienst gestartet wird, ist eine gute User Experience unabdingbar. Was macht eine wirklich gute User Experience eigentlich aus?

Nahtlosigkeit. Ich glaube, dieser Ausdruck passt besser, als Annehmlichkeit. Die digitale Welt hat sich immer danach gesehnt, „nahtlos“ zu sein. Dafür gibt es einen Grund. Wir Menschen folgen einem bestimmten Schema – egal, ob bei der Kaffeeauswahl, unserem Online-Einkaufsverhalten oder unserem Reiseverhalten. Ein lebensverändernder Ereignis, wie z.B. eine Pandemie kann uns dazu bringen, diese Verhaltensweisen zu ändern. Können wir uns auf solche Ereignisse verlassen, um die nächste Änderung durchzusetzen? Natürlich nicht! Neue Mobilität muss sich nahtlos in den eigenen Lebensstil einfügen. Es ist hyperlokal, sozial und so wird es funktionieren.

Hier sind einige Beweise, die uns zu großen Veränderungen veranlasst haben. Alles über eine App. Der E-Commerce erlebte einen größeren Boom, als er geräteunabhängig wurde. Wenn jemand im Bereich Shared Mobility, an öffentliche Verkehrsmittel gewöhnt ist, müssen die Optionen vom ersten bis zum letzten Schritt nahtlos verfügbar sein. Das fängt beim Fahrausweis, einer mobilen App oder sogar Google Maps an – was auch immer hilft, Reibungen auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn du Personen vom eigenen Auto abbringen willst, dann müssen Carsharing- und Micromobility-Optionen direkt vor ihrer Haustür (oder so nah wie möglich) verfügbar sein. Der Zugang zu jedem Dienst muss so erfolgen, dass es dem User bereits vertraut ist. 

4. Wie wichtig ist dir in diesem Zusammenhang eine automatisierte Zutrittskontrolle?

Es ist definitiv ein Trend, den wir beobachten und ich liebe es. Unser Lebensstil ändert sich stetig und neue Dienstleistungen, die diesen widerspiegeln, boomen. Ein perfektes Beispiel ist das Video- und Audio-Streaming. Sie haben unsere Verhaltensweise geändert, dass wir vom dauerhaften Besitzen von Inhalten zum Zugreifen auf die Inhalten – wenn immer wir es möchten – geswitcht sind. So haben auch Mobility-Services, die über eine einzige App zugänglich sind, eine bessere Chance neue Kunden zu gewinnen. Der Zugang zu Schließfächern, Büros und Gebäuden wird digital und bei Shared Mobility haben alle die Möglichkeit, denselben Authentifizierungsprozess zu durchlaufen. Die Automatisierung macht den Übergang zwischen den verschiedenen Diensten, die wir während des Tages verwenden, nahtlos.

5. Jeder in der Shared Mobility-Branche spricht von Mobility as a Service. In der Zugangskontrollbranche dreht sich alles um Mobile Access as a Service. Worum geht es und wo sehen Sie Parallelen zwischen diesen beiden? 

In MaaS versuchen wir, den Vorteil der einmaligen Authentifizierung, Zahlung, Sichtbarkeit oder der Planung über verschiedene Modi hinweg zu nutzen, um das Erlebnis so angenehm wie möglich zu gestalten. Dadurch sollen mehr User gewonnen werden. Das funktioniert bei Zutrittskontrolle genau so. Wir sehen bereits, dass öffentliche Schließfächer an Transitstationen mit einer (RFID)-Tarifkarte entsperrt werden können. Alles unter einen Hut zu bringen, kann eine Verhaltensänderung bewirken. 

6. Schauen wir 10 Jahre in die Zukunft. Wie wird sich deiner Meinung nach der Shared Mobility-Markt verändern? Welche Rolle will movmi dabei spielen? 

10 Jahre sind viel zu lang und ebenso schwer vorherzusagen. Insbesondere seit 2020. Die wichtigsten Bereiche, in denen sich die größten Änderungen ergeben werden, sind Zahlungen, der Zugang von einer Plattform und Mobilitätsmodi mit kleinerer Bytegröße. 

Der städtische und ländliche Verkehrsraum bewegt sich langsam aber stetig in die richtige Richtung. Elektromobilität, aktive Beförderungmittel und öffentliche Verkehrsmittel sind eine hervorragende Grundlage für die Zukunft von Shared Mobility. Wir werden sehen, wie diese zusammenspielen, um die perfekte Lösung für Städte auf der ganzen Welt bereitzustellen. Nicht überall gleich, aber eine Art kombinierte Lösung. “Geteilt” ist möglicherweise nicht die Standardauswahl, aber eine überzeugende Option, die man nicht verpassen sollte. Die Integration verschiedener Modi für unterschiedliche Anforderungen mit maßgeschneiderten Lösungen für die verschiedenen Communities und Anwendungsfälle wird im Mittelpunkt des Verkehrsplans jeder Stadt stehen. Wir möchten weiterhin dabei helfen, diese Zukunft zu entwerfen, zu bauen und zu verbessern.

Im Interview mit Venkatesh, Partnerships und Business Development | movmi

Venkatesh Gopal

Nachdem Venkatesh ein Jahrzehnt im Automobilbereich gearbeitet hatte, zog er nach Vancouver, um beim Aufbau von Shared Mobility-Unternehmen zu helfen. Er ist überzeugt davon, dass Transport mehr bedeutet als ein eigenes Auto zu besitzen. So lebt er komplett autofrei. In Zusammenarbeit mit zukunftsorientierten Fahrzeugherstellern, Mobilitäts-Startups und Städten bei movmi, weiß Venkatesh, was die Erwartungen der Stakeholder sind und wie finanziell und umweltverträgliche Dienstleistungen geschaffen werden können.

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